Ein kurzer Streifzug durch die Jahrzehnte des „Bergblick“
1876 wurde Johann Adam Schäfer die Schankerlaubnis für seine Gastwirtschaft auf dem Stallenkandel ausgestellt, damit konnte das Gasthaus „Bergblick“ im Jahr 2011 auf eine 135-jährige Geschichte zurückblicken.
In alter Zeit, als die Orte im Odenwald noch nicht bestanden, verlief ein Höhenweg von der Tromm zur Kreidacher Höhe, er gehörte zum Fernhandelsweg, der die pfälzische Mark Michelstadt mit dem Verwaltungszentrum Heidelberg verband. Aus dieser Zeit stammt auch der Name des Ortes, der besagt, dass es sich um eine Raststätte mit Stall und Tränke („Kandel“) und im Postkutschenzeitalter um eine beliebte Einkehrstätte handelte.
Als im Jahr 1842 die neue Staatsstraße von der „Grünen Au“ im Weschnitztal über den Stallenkandel in den Überwald gebaut wurde, kam dem Weiler eine noch größere Bedeutung als Raststätte für Postkutschen und Fuhrwerke zu.
Das erkannte Johann Adam Schäfer und eröffnete 1876 seine Gaststätte. Die Wald-Michelbacher Ehrenbürger Rudi Wünzer und Adam Karrillon sowie der spätere Außenminister Heinrich von Brentano verkehrten gern in der rustikalen Gaststätte. Nach dem Krieg war das Gasthaus an Familie von Eberstein verpachtet, die es seinerzeit hervorragend verstand, die gehobenen Ansprüche ihrer Gäste zufriedenzustellen. In dieser Zeit fand der Wandel von der Gaststätte zum Restaurant statt. Diese erfolgreiche Epoche wurde 1965 durch einen Großbrand jäh beendet. Unter Einsatz aller Kräfte gelang Familie Jöst der Wiederaufbau, zur Wiedereröffnung 1967 übernahm sie selbst wieder die Leitung. In den folgenden Jahren wurde der Betrieb immer wieder den sich ändernden Ansprüchen der Gäste angepasst und mit dem großen Umbau im Jahre 2000 hat das Restaurant seinen jetzigen Stand erreicht. Der Außenbereich wurde im Jahr 2011 im mediterranen Stil neu gestaltet. Umfangreiche Pflasterarbeiten sowie mehrere Kräuterarrangements runden das Erscheinungsbild der Panorama-Terrasse ab.